TONI CATANY
Überirdisch schön
„Als ich vor kurzem wieder einmal El jove von Blai Bonet las, inspirierte mich der Vers ‘Mientras te sueño eres Dios’ (‚Während ich dich träume, bist du Gott‘) des Gedichts Tres zu einem möglichen Titel für meine Sammlung von Aktaufnahmen: Soñar dioses. Es ist eine perfekte Beschreibung meiner bisherigen Arbeit, der Mystifizierung des Körpers. Ich habe schöne Körper fotografiert, die zum Bewundern und Anschauen, nicht aber zum Berühren gedacht sind. Selbst den Liebesakt vollziehen sie überirdisch schön", resümierte der Fotograf Toni Catany (geb, 1942 in Llucmajor, gest. 2013 ebd.) über seine zwischen Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre entstandenen Aktfotografien.
Text César Mateu Moyà
Fotografie Toni Catany
Toni Catany erlebte und vermittelte dieses ungeschminkte Empfinden als einen Tanz des Lebens, dessen sinnliche Bewegungen der Fotograf ebenso wie die Präsenz des menschlichen Körpers jenseits aller Profanität festhielt. Ausdrucksstarke Körper von vollendeter Subtilität und Eleganz, die in einer bisher nie gesehenen Ästhetik in ihrem Tanz aufgehen. Um genau diese Momente festzuhalten, machte sich Catany die Worte des Dichters Blai Bonet (geb. 1926 in Santanyí, gest. 1997 ebd.) zu eigen, der sagte, dass „die Suche nach Gott in der Sphäre der unerforschten Wirklichkeiten begann, wohl wissend, dass äußerliche Schönheit in ihren unterschiedlichen Ausprägungen einen festen Platz im menschlichen Unterbewusstsein einnimmt.“
Catany wollte mit diesen Fotografien die Mystik des Körpers vermitteln, ganz nach dem Credo, dass „ein Körper das Leben selbst verkörpert. Meine Fotomodelle sind keine Statisten auf einer Bühne, sie sind die Protagonisten meiner Arbeit. Sie sollen sich völlig ungezwungen bewegen, und ich fange ebenso frei [...]
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