Jean Marie del Moral

Tàpies und Mallorca

Die beiden Ateliers von Antoni Tàpies (Barcelona, 1923-2012) waren Laboratorien, in denen die Dinge wie in einer Metamorphose geboren wurden und starben. Jeder Winkel war ein Geheimnis, bereichert durch Symbole und antike Gegenstände. Der französische Fotograf Jean Marie del Moral, der auf Mallorca lebte, konnte Tàpies bei der Arbeit fotografieren. Heute erinnert er sich an den katalanischen Künstler, einen der größten Künstler des 20. Jahrhunderts, der seinen bewunderten Joan Miró mehrmals auf der Insel besuchte.

Antoni Tàpies war ein Gigant der spanischen Kunst des 20. Jahrhunderts. Nach Joan Miró, den er mehrmals auf Mallorca besuchte, entwickelte Tàpies eine sehr materielle Poetik, zwischen Himmel und Erde, zwischen Leere und Materie, zwischen Leben und Tod.


Tàpies war ein empathischer Mann, zugleich still und zurückhaltend, mit stets weit geöffneten Augen. Seine Welt waren seine Ateliers, sowohl das in Campins, im Montseny, als auch das in Barcelona. Das erste Mal, dass der Fotograf Jean Marie del Moral (Frankreich, 1952) Antoni Tàpies fotografierte, war 1989 für die Zeitschrift Beaux-Arts.


Del Moral erinnert sich noch heute an das Atelier des Künstlers, als wäre es ein geistiger Raum. „Ich spielte viel mit den Objekten, die ich fand, um die Vorstellungswelt des Malers einzufangen“, sagt der Fotograf, der zwischen 1989 und 1995 insgesamt 420 Negative von Tàpies sammelte. „Ein Maler existiert durch seine Einzigartigkeit und durch die Schaffung einer eigenen Ausdrucksform. Und das war bei ihm der Fall“, meint Jean Marie. 


Antoni Tàpies wurde in Barcelona in eine gebilde- te Familie und ein liberales Umfeld hineingeboren. Schon in jungen Jahren zeigte sich seine künstle- rische Berufung. Dennoch studierte er zunächst Jura an der Universität von Barcelona, brach das Studium jedoch kurz vor dem Abschluss ab, um sich ganz der Malerei zu widmen. 1946 zeigten sei- ne Gemälde bereits abstrakte Formen, inspiriert von Materie und Collage. [...]


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