2monos
Rückbesinnung auf die Handwerkskunst
Der Bildhauer Alejandro Dumon und die Architektin Nicoletta Mantoan feiern ihr zehnjähriges Jubiläum als Leiter ihres Unternehmens 2monos: Ein Designstudio für nachhaltiges Kunsthandwerk, das sich durch Liebe zum Detail auszeichnet.
Text Juan Ignacio Orúe
Alles begann mit einem Gespräch unter Nachbarn - mit der gleichen Herangehensweise an Dinge, einer sehr ähnlichen Denkweise und dem gemeinsamen Bezug zur handwerklichen Arbeit.
Und so hat eine zufällige Unterhaltung zwischen dem mallorquinischen Bildhauer Alejandro Dumon und der italienischen Architektin Nicoletta Mantoan den Boden für das spätere Designstudio 2monos bereitet. Angefangen haben die beiden in einer kleinen Garage im ländlichen Mallorca. Heute ist dieser Ort eine Quelle der Inspiration, wo feine, langlebige Objekte aus nachhaltigen, zeitlosen Werkstoffen zum Leben erweckt werden.
Dumon zeichnete schon als Kind gerne. Außerdem zerlegte er mit großem Enthusiasmus Spielzeuge und war fasziniert von deren Mechanik: er wollte wissen, wie etwas funktionierte. Vor der Gründung von 2monos schuf er Skulpturen in einem kleinen Atelier, wo er auch unterrichtete. Die Architektin Mantoan zog es aus ihrem Heimatland Italien nach Mallorca; hier eröffnete sie ihr Architekturbüro und nahm mit Lieferanten Kontakt für ihre Projekte auf.
„Wir haben uns kennengelernt, weil wir zufällig Nachbarn waren“, erzählt Dumon. „Eines Tages sagte mir Nicoletta, dass eines ihrer Projekte sehr viel Arbeit mit Eisen erfordere. Nachdem wir ein paar Tische gebaut hatten, war uns ziemlich bald klar, dass diese Arbeit über die Beauftragung eines Kunsthandwerkers durch eine Architektin hinaus ging. Wir hatten die gleiche Vorstellung von Design und eine ähnliche Denkweise. Also arbeitete ich zunächst als ihr Zulieferer, bevor wir dann später Geschäftspartner wurden.“
Objekte fürs Leben, Skulpturen mit poetischer, unregelmäßiger Linienführung, Konzeptmöbel und Möbel für den praktischen Gebrauch – innerhalb dieses Rahmens entwickeln die beiden ihre Projektideen, seit sie sich vor zehn Jahren zusammengeschlossen haben. Ihr größter Wunsch besteht darin, ihre Werke eines Tages im Salone del Mobile in Mailand ausstellen zu können.
Dumon lächelt wie jemand, der genau weiß, dass die Dinge gut für ihn laufen. Für seine jüngste Kollektion, ein Ensemble bestehend aus einem Tisch, Stühlen und Lampen sowie einer Garderobe und einem Schemel, ließ er sich von Kreisen und Kurven inspirieren. Das Design ist klar, das Material reines Eisen. „Jedes Projekt trägt seine eigene Handschrift. Wir produzieren nicht auf Vorrat. Wir waren zwar auf der Messe in London, aber diese Prototypen werden wir im April in Mailand zeigen, wo wir eines Tages gerne ausstellen möchten.“
„2monos ist ein Wortspiel. Es geht darum, einen Schritt zurückzutreten, um sich weiterzuentwickeln. Zurück zur Handarbeit, zum Kunsthandwerk - aber mit Blick nach vorn. Außerdem hingen in unserer ersten Werkstatt unsere Arbeitsoveralls nebeneinander an der Tür“, verrät Dumon.
Der abwechslungsreiche Alltag des Duos ist von Dynamik und Spontaneität geprägt, Routine kommt darin nicht vor. Während Dumon einen Teil seiner Zeit im Designstudio verbringt - er telefoniert, zeichnet, sucht nach Lösungen und arbeitet in der Werkstatt an den Bestellungen -, steht Nicoletta im direkten Kontakt mit den Kunden, mit denen sie sich trifft, um deren Wünsche richtig zu verstehen. Natürlich gibt es immer wieder auch Zeiten, in denen sich beide auf die Arbeit in der Werkstatt konzentrieren, vor allem, wenn sie dreidimensionale Skulpturen mit unregelmäßiger Linienführung entwerfen.
Neben der eigenen Arbeit befasst sich 2monos auch mit Herausforderungen, vor die sie diverse Architekturbüros wie z. B. „Negre Studio“ von Antón Chacártegui stellen und versucht, diesen mit ihrer eigenen Handschrift zu begegnen.
„Wir arbeiten sehr gerne mit Chacártegui. Natürlich kann man sich nie sicher sein, aber die Entwicklung von Ideen bereitet uns großen Spaß. Unsere letzte Arbeit war ein Treppengeländer, an dem weder eine Befestigungsschraube noch irgendein Verbindungselement zu sehen waren. Wir lieben es, ständig Neues zu entwerfen.“