Tonia Fuster

„Man wird nicht ernst genommen, bis man das Gegenteil beweist“

„Nur meine Begeisterung hat mich an meinem Ziel festhalten lassen. Ohne Enthusiasmus würde man angesichts der vielen Hindernisse bei der erstbesten Gelegenheit alles hinschmeißen. Ich gestalte gerne etwas völlig Neues, weil ich weiß, dass ich es kann. Für einen kreativen Menschen ist Gestalten wie Atmen: sobald man damit aufhört, erstickt man langsam.“ Willkommen in der Welt der Lampendesignerin und -Herstellerin Tonia Fuster (geb. 1987 in Palma).

Fotografie: José Taltavull
Fotografie: José Taltavull
Fotografie: Germán Sáiz

Tonia Fuster wuchs auf einem weitläufigen mallorquinischen Anwesen in Son Ametller/Marratxí auf. „Diese Umgebung ohne Mauern, mit Mandelbäumen, Schafen und Feldern, wohin man blickt, hat mich zu dem gemacht, was ich bin: ein freier Mensch.“

Tonia erinnert sich, wie sie sich nach dem Austoben in dieser Weite in den kleinen Brennholzschuppen einschloss, um mit ihren Fundstücken von draußen – Äste, Blätter, Schrauben, Glasscherben, etc. – Collagen zu gestalten: „Schon damals hat mich das Spiel mit Dimensionen und Strukturen fasziniert.“


Noch früher, mit drei oder vier Jahren, hatte sie angefangen zu tanzen. „Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen: Meine Mutter legte Schallplatten von Vivaldi, Bob Dylan oder Tracy Chapman auf, und ich fing an zu tanzen, als gäbe es kein Morgen, sie hat mich permanent angefeuert...“, sagt sie lachend.

Und die Musik hat Spuren hinterlassen: „Ich brauche die Musik für meine Kreativität, meine Träume, mein Gemüt. Wenn ich meine Lieblingssängerin Billie Holiday höre, weiß ich, dass wir nicht allein sind. Dann denke ich: Egal, was wir durchmachen, andere haben das Gleiche schon vor uns durchgemacht, und wenn sie darüber hinweggekommen sind, können wir das auch. Damit geht es mir gleich viel besser.“

Irgendwann gab Tonia das Tanzen auf und wandte sich der Architektur zu. Aber nach zwei Jahren Studium in Barcelona („dort war es sehr laut“) beschloss sie, in Palma Produktdesign zu studieren. „Mir war sofort klar: Das ist mein Ding!“ Ein Gemeinschaftsprojekt sah den Entwurf einer Holzlampe vor, „und die Arbeit mit den Händen machte mir so viel Spaß, dass ich gleich eine kleine Kollektion entwarf, die ich bei Art Jove präsentierte.“ Bei diesem Wettbewerb gewann Tonia den ersten Preis.


„Als ich meiner Mutter sagte, dass ich Lampen designen wollte, bestärkte sie mich zwar darin, hielt es aber für eine Laune. Obwohl sie mir auch finanziell half, fühlte ich mich irgendwie frustriert. Man wird nicht ernst genommen, bis man das Gegenteil beweist. Jetzt weiß ich, dass meine Mutter an mich glaubt, und das beruhigt mich kolossal.“

Als Tonia zum zweiten Mal ins Kreativteam von Made In Mallorca gewählt wurde, wusste sie, dass sie ihren Traum würde leben können. „Vorher hatte ich als Kellnerin und als Dekorateurin bei Ikea und Magatzem Verd gerabeitet, d.h., ich habe vormittags gejobbt und nachmittags in meinem Atelier gestaltet. Bis ich merkte, dass ich unglücklich war und den Job kündigte.“


Für die zweite Vorstellung von Made In Mallorca hat Tonia neue Lampenmodelle kreiert. „Ich habe aufgehört mit nichtssagendem Industriedesign und gestalte Keramiklampen.“ Sie ist für den gesamten Prozess verantwortlich.

Ihre Lampen heißen Ikat, Nus, Anfora, Marge, Bot, Teula und Con. „Die Namen meiner Lampen stehen für den Sprung von einem Thema zum nächsten. In meiner aktuellen Kollektion Islas ist jedes Stück vom Mittelmeer oder den Balearen inspiriert.“


Glück ist für Tonia Selbstverwirklichung [...]


--------


Lesen Sie den ganzen Artikel in IN PALMA 67. Gefällt Ihnen unser Magazin? Dann abonnieren Sie IN PALMA doch für 1 Jahr, und Sie erhalten die nächsten 4 Ausgaben frei Haus.

Fotografie: José Taltavull
Fotografie: José Taltavull
Fotografie: Germán Sáiz
Image modal Image modal
Suscríbete a nuestra Newsletter