Bruno Munari
Einfaches verkomplizieren, Kompliziertes vereinfachen
Bruno Munari (geb. 1907 in Mailand, gest. 1998 ebd.) hat das Design und die visuelle Kommunikation des 20. Jhd. maßgeblich beeinflusst. Mit Verspieltheit, Humor und Ironie lotete er das Wesen von Kunst und Design im Spannungsfeld zwischen Strenge und Leichtigkeit aus. Eine vom Museo Fundación Juan March in Palma organisierte Retrospektive vermittelt bis zum 4. Februar 2023 einen Eindruck seines Schaffens.
Text IN PALMA
Manuel Fontán del Junco, Ausstellungsleiter der Fundación March, sagt über Munari: „Er hat die unendliche Fantasie, die unendlich kindliche und unendlich spielerische Natur eines Peter Pan.“ Und der Kurator Marco Meneguzzo fügt hinzu: „Das Verb ‚experimentieren‘ beschreibt Munaris Tätigkeit am besten, denn durch Experimentieren dehnt er die Grenzen seiner Welt aus.“
Munaris künstlerische Anfänge fallen in die Zeit der zweiten Generation der Futuristen. Er erkannte schnell, dass sich die Faszination der Maschinen, ihre Geschwindigkeit und ständige Bewegung nicht durch statische Medien wie Malerei und Skulptur vermitteln ließ, die eben diese Bewegung einfroren. „Warum sollten diese Gebilde nicht frei im Raum an Fäden hängen, so dass sie sich bei jedem Luftzug drehen und ständig neu formen, dass also die Kompositionen immer in Bewegung sind?“, schlug er vor.
Neben seiner Tätigkeit als Künstler spielte Bruno Munari auch als Grafikdesigner eine wichtige Rolle. Er arbeitete als Berater für italienische Unternehmen wie Mondadori und Einaudi und war die Seele der Marke Danese, für die er Objekte wie den Aschenbecher Cubo entwarf, einen Klassiker der Designgeschichte. „Ich fange immer bei der Technik an, nicht bei der Kunst. So weiß ich, wie weit ich gehen kann. Es ist einfach, Dinge kompliziert zu gestalten, aber kompliziert, Dinge einfach zu gestalten.“
Munari ging es bei seiner Arbeit um zwei wesentliche Aspekte: [...]
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