Nando Esteva

Der Engel der Fotografie

In Nando Estevas (Palma, 1979) Körper steckt noch immer ein Kind, das erscheint, wenn er fotografiert. Es flüstert ihm zu, dass sein Vater ihn vom Himmel aus beschützt. „Ich habe einen Schutzengel, und das ist mein Vater Rafael“, sagt er sich immer wieder. Im Jahr 2024 wurde Nando bei den New York Photography Awards für eine Bilderserie ausgezeichnet, die mit künstlicher Intelligenz erstellt wurde und diese Reportage illustriert. „Wenn KI erst der Anfang ist, was wird dann als Nächstes kommen?“, fragt er sich.

Die Fotografie trat in Nandos Leben, als er gerade einmal 16 Jahre alt war und den bekannten Fotografen Steve Rose kennenlernte. In diesem ersten Schritt ins Unbekannte verbrachte er einen Sommer mit Rose auf Hawaii, um das Handwerk zu erlernen. Doch in Wirklichkeit bestand sein Lernen zunächst darin, den Müll rauszubringen und jahrelang keine Kamera anzufassen. „Mein Leben ist voller Anekdoten und harter Erinnerungen. Aber ich habe aus allen gelernt. Steve, der mein einziger Chef war, erniedrigte mich in der Öffentlichkeit, gab mir keinen Vertrag und zahlte schlecht. Aber ich bin dankbar für diese Erfahrung, denn sie hat mich stärker gemacht.“


Während einer seiner Reisen mit Rose erhielt Nando die Nachricht, dass sein Vater Rafael an Krebs erkrankt war und eine lebensrettende Operation bevorstand. Ohne zu zögern, kehrte er nach Mallorca zurück, um bei ihm zu sein. „Ich blieb bei meinem Vater, und verlor meinen Job“, erinnert er sich. Nach der Operation, die seinem Vater zehn weitere Jahre schenkte, musste Nando von vorne anfangen.


Er entschied, die Fotografie für immer aufzugeben. „Es war ein krasser Gegensatz. Nach sechs Jahren Reisen mit einem berühmten Fotografen war ich plötzlich arbeitslos und hatte nur tausend Euro auf dem Konto.“ Er überlegte, als Grafikdesigner zu arbeiten, wurde aber abgelehnt. Dann dachte er daran, sich zum Maschinenschreiber ausbilden zu lassen. Doch eines Tages, als er in Barcelona an einem Geschäft für gebrauchte Kameras vorbeikam, wurde ihm klar: Seine Bestimmung war die Fotografie.


Und Nando wurde wieder Nando

„Auf gewisse Weise habe ich meine Kindheit verloren. Die ersten Freundinnen, die ersten Freunde. Ich bereiste die Welt und erlebte die härteste und erniedrigendste Seite des Luxus. [...]


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